Thekenschlampe par excellence

17 Uhr – die Sonne scheint – nachdem ich meinen letzten Fieberschub erfolgreich mit Tabletten und Schlaf bekämpft habe – beschließe ich die letzten Sonnenstrahlen im Biergarten einzufangen.
Maximilians Brauwiese ist mein Ziel. Eigentlich für den riesigen Biergarten, das gute Bier und vor allem den zuvorkommenden Service bekannt. Bis dato!
Die Kollegen sitzen bereits am Tisch. Ungewöhnlich für die drei sind Ihre leeren Gläser auf dem Tisch.
Als ich auch noch höre dass sie bereits geschlagene 30 Min auf die Bedienung und damit eine Getränkebestellung warten bekomme ich Laune. Ich habe Durst und Kopfweh und ich hätte gerne etwas zu trinken… Bevor ich meine Gedanken in vollständige deutsche Sätze formuliert habe trabt die Getränkeschnalle an. Die ersten Worte die ich von dieser unfähigen hässlichen Sumpfkuh höre sind: „Wo sind denn die Leute von eben hin?“
HALLO – geht es noch? Möhrchen sagt nur ein wenig perplex – hier hinten – wir sind noch da. Mir dagegen entwischt ein „Wenn sie mal öfter als alle 30 Minuten mal vorbeikommen würden wüssten sie wo ihre Gäste hin sind“ ich glaube es klang ziemlich aggressiv – nicht nur die Schnalle schaut doof aus der Wäsche – nein meine Tischnachbarn auch. Gut bin ich eben still…
Wir bestellen – endlich! Unglaubliche 20 Minuten und 12.000 Schimpfworte von mir später bringt sie doch tatsächlich die Getränke an den Tisch. Wir sind mittlerweile 7 Leute – durstig und hungrig. Sie wirft uns die Bierdeckel auf den Tisch und verteilt die Getränke und dreht sich um… HALLO? ERDE AN DUMME BEDIENUNG! Wir würden gerne was essen – DU-NETT-SEIN-WIR-GELD-LASSEN- IN-DEM-LADEN-WO-ZAHLT-DEIN-GEHALT!!! Unglaublich…
Melanie beginnt mit Ihrer Bestellung – Filetpfanne aber bitte ohne Zwiebeln - geht nicht bei uns ist die Soße schon fertig, da sind Zwiebeln drin… Häääää?! Melanie schlägt die Karte erneut auf als die penetrant nervige Stimme von rechts ihr mitzuteilen versucht dass es auf der Karte wohl nichts ohne Zwiebeln gäbe. Hääääää 2.0?! KARTE Es tut mir leid aber ich kann mir auch hier einen blöden Spruch nicht sparen. Mel le bestellt irgendwas und die Tante geht. Ich schimpfe die ganze Zeit. Unsere Getränke sind erneut leer – ich habe Durst. Ich drehe mich um und zähle die von Ihr zu bedienenden Tische - 6 an der Zahl. Auf allen Tischen leere Gläser – was bitte tut Sie? Ich versuche augenkontakt herzustellen als ich sie zwischen den Tischen lungern sehe – sie seht mich und… AHHHH – sie ignoriert mich. Ich habe die Nase gestrichen voll! In der Speisekarte suche ich nach der Telefonnummer des Ladens – ich entschließe mich anzurufen und unsere Bier per Telefon zu ordern und direkt nach einer fähigen Bedienung zu fragen… Meine Kollegen halten mich nur schwer davon ab. Mein Laune ist bei -35. Das Essen wird von anderen Kellnerinnen gebracht und siehe da – die Filetpfanne von Vanessa die Zwiebeln mag hat gar keine Zwiebeln… Ich rege mich auf – ganz furchtbar schrecklich sogar… Was soll das? Wenn sie keinen Bock auf ihren Job hat soll sie es doch ganz einfach lassen. Sie ist grade dabei mir den Abend zu versauen. Gefühlte Stunden später kommt sie um den Tisch abzuräumen. Melanie erdreistet sich tatsächlich noch ein Eis zu bestellen. Ich kann mir nicht verkneifen zu fragen ob das Eis mit oder ohne Zwiebeln ist. Ich werde mit Blicken getötet und sie geht… Das Eis wiederrum bringen andere. Meine Kopfweh sind mittlerweile so schlimm das wir zahlen und heim wollen. Aber da haben wir die Rechnung wohl ohne unsere Bedienung gemacht. Sie kommt einfach nicht mehr – rufen – winken – laut über sie reden das alle anderen Tische es mitbekommen – nichts hilft. Sie ist im Bermuda Dreieck zwischen Küche –Theke und uns verschwunden. Nach weiteren 20 Minuten raste ich aus und frage die fleißige Bedienung am Nachbartisch „ Entschuldigung junge Frau – könnten Sie uns vielleicht eine Bedienung schicken die in der Lage ist uns zu bedienen – und wenn es geht heute noch – und wenn es nicht zu viel verlangt ist bitte auch eine in nett“ Ich ernte Tritte unter dem Tisch. Mir egal! Ist ja so!
Tatsächlich kommt Madame dann auch mit der Rechnung – ich weiß nicht mehr genau welche worte ich ihr gegenüber benutzt habe – ab einem gewissen erregtheitsgrad schaltet mein Gehirn wohl aus. Wir zahlen – selbstverständlich ohne Trinkgeld – und gehen.
Wir gehen eigentlich nur weil meine Kollegen mich davon abhalten zum Geschäftsführer zu gehen um mich zu beschweren – verdient hätte sie es – und wir kommen öfter – ich werde sie im Auge behalten – ich habe mir das Gesicht gemerkt…